Pädagogische Ziele

Pädagogische Prinzipien:

Ganzheitlichkeit und Lernen mit allen Sinnen
z.B. beim Zubereiten der gemeinsamen, gesunden Jause werden viele Wahrnehmungsbereiche gleichzeitig stimuliert:
• Auge – Handkoordination beim Schneiden
• Stimulierung des Geruchssinnes, des Tastsinnes, des Geschmacksinns
• Förderung der Sprachkompetenz durch das Benennen der verschiedenen Zutaten
• Förderung der mathematischen Kompetenz 

Differenzierung
Mit unseren Bildungsangeboten berücksichtigen wir die individuellen Begabungen, Fähigkeiten und Interessen der Kinder. Ausgehend von Beobachtungen achten wir darauf, dass für alle Altersstufen passende Materialien vorhanden sind: von einfachen Tastspielen bis hin zu anspruchsvollem Konstruktionsmaterial.

Empowerment
Wir unterstützen die Kinder, ihre Gestaltungsspielräume und Ressourcen besser wahrzunehmen und zu nutzen, indem wir uns bemühen die individuellen Anliegen der Kinder wahrzunehmen und sie in deren Umsetzung respektvoll unterstützen. Dadurch wird ihr autonomes und selbstverantwortliches Handeln gestärkt.

Lebensweltorientierung
Durch die Auseinandersetzung mit den individuellen Bildungsprozessen der Kinder, die wir u.a. durch Elterngespräche und Beobachtungen in Erfahrung bringen können, ist es uns möglich, den Kindern aufbauende Lernerfahrungen zu bieten, die in Verbindung mit ihrer eigenen Lebenswelt stehen. Z.B.:  nach einem einprägenden Besuch im Tierpark können passende Bücher betrachtet, Lieder gesungen, themenorientierte Gespräche geführt oder Bilder hergestellt werden.
Außerdem stellen wir den Kindern Material zur Verfügung mit dem sie ihre individuellen Erlebnisse und Erfahrungen nachspielen und verarbeiten können.

Sachrichtigkeit
Im Gespräch mit den Kindern achten wir unter Bezugnahme auf die Entwicklungsstufe auf die Sachrichtigkeit unserer Informationen. Dadurch können Kinder Zusammenhänge besser verstehen, sowie ihre Handlungsspielräume und ihren Wortschatz erweitern.

Geschlechtssensibilität
In unserer Einrichtung haben Buben wie Mädchen die gleichen Möglichkeiten, Spielangebote, Material und Aktivitäten zu nutzen. Unabhängig vom Geschlecht können die Kinder ihren Interessen nachgehen und werden dabei von uns unterstützt um so die Potentiale ihrer Persönlichkeiten entfalten zu können.

Partizipation
Durch unseren demokratischen Erziehungsstil haben die Kinder jederzeit die Möglichkeit ihre Meinung kundzutun, sich aktiv am Geschehen zu beteiligen und ihre Umgebung nach ihren Vorstellungen mitzugestalten. Ideen der Kinder werden gerne von uns aufgegriffen und mit ihnen umgesetzt

Bildungsbereiche

Emotionen und soziale Beziehungen:
Uns als Pädagoginnen  ist es in erster Linie wichtig, den Kindern möglichst viel Liebe und Nestwärme zu geben und auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse individuell einzugehen. Den Kindern soll es Freude und Spaß bereiten, in die Einrichtung  zu gehen. Wir  verstehen uns als Partner des Kindes und nicht als Animateurinnen.

Ein Entdecken der kindlichen Fähigkeiten, Interessen und sich nach diesen entwickeln zu können ist für die Pädagoginnen  ein  wichtiger Ausgangspunkt.
Austoben ist hier genauso erlaubt wie ein sich Zurückziehen und Zusehen.
Dabei wird berücksichtigt, dass jedes Kind seine individuelle Persönlichkeit einbringt und entsprechend seines Alters und dem Entwicklungsstand gemäß betreut und begleitet wird.

Soziales Lernen in der Gruppe
Die Kinder dort abzuholen, wo sie mit ihren momentanen Fähigkeiten stehen, ist uns  wichtig.
Jedes Kind erfährt sich selbst in unterschiedlichen Situationen durch die aktive Auseinandersetzung mit seiner Umwelt. Das Zusammentreffen mehrerer Kinder und die wechselseitigen Beobachtungen machen kindliche Bedürfnisse und Fähigkeiten, sowie Stärken aber auch Schwächen deutlich und dadurch bewusster.
Es werden Impulse gesetzt, die es den Kindern ermöglichen miteinander aktiv zu werden und sich ihrem Entwicklungsniveau entsprechend an gemeinsamen Inhalten und Vorhaben zu beteiligen.
Die Auseinandersetzung mit anderen Kindern und der Pädagogin, sowie mit differenzierten Materialien sollte die Autonomie und die Selbstbestimmung durch Selbsttätigkeit fördern.
Jedes Kind lernt, ausgehend von den eigenen Bedürfnissen, sich für konkrete Spielsituationen auf Spielpartner einzulassen und kann sich aktiv an der Gestaltung des Tagesablaufes  beteiligen.

Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung
Kinder haben verschiedenste Bedürfnisse und durchlaufen so genannte sensible Phasen, in denen sich bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln. Wir gebe ihnen dafür Zeit und Raum, diverse Fähigkeiten in ihrem ganz persönlichen Tempo und zu ihrem individuellen Zeitpunkt aufzubauen.

Entscheidungsfreiheit
Kinder haben Rechte und lernen entsprechend ihrem Entwicklungsstand selbst Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört auch das „Nein“ sagen. Sie haben das Recht, sich ihrem individuellen Entwicklungsstand entsprechend selbst zu organisieren.
Freude und Spaß
Kinder erleben Freude am Tun, weshalb wir  als Pädagoginnen  vielfältige Handlungs- und Erfahrungsanlässe schaffen, damit die Kinder daran lernen und wachsen können.
Ungestörtes Spielen
Das ungestörte Spielen ist in unserer Einrichtung von besonderer Wichtigkeit. Hier entscheiden die Kinder selbständig über ihre Spielpartner, die Art des Spieles, Spielort und die Dauer des Spieles. Kleingruppen organisieren sich weitestgehend selbständig.
Das ungestörte Spiel bietet für die Kinder das breiteste Übungsfeld, um ihre Sozial-, Sach- und Selbstkompetenz zu entwickeln und zu fördern. Sich selbst und andere zu erleben und sich zu messen. Spiele entdecken, experimentieren, hinschauen und sich kreativ mit adäquaten Materialien auseinander setzen, sind eine nahezu perfekte Form ganzheitlichen Lernens. Deshalb räumen wir dem Spiel ausreichend Zeit ein. Die Pädagogin steht den Kindern jederzeit als Ansprech- und oder Spielpartnerin zur Verfügung. Wir  nehmen uns Zeit für Beobachtungen, können  Impulse setzen oder intervenieren, wenn Gefahr im Verzug ist.
Förderung und Entwicklung zur Selbständigkeit
„Hilf mir, es selbst zu tun“ – nach diesem Motto gestaltet sich der Alltag. Die Kinder werden in die alltäglichen Handlungen (Tisch decken, Aufräumen…) mit einbezogen und auch ermutigt es zu probieren.
Ein wesentlicher Verstärker ist hierbei das Loben, im Sinne ihrer Anerkennung ihrer Leistung, der Kinder, wenn sie etwas „geschafft“ haben.
Die Selbstständigkeit der Kinder zu unterstützen heißt für uns, das Kind als Persönlichkeit zu achten und ihm nicht alles abzunehmen. Es bedeutet auch, dass die Kinder Zeit haben zum Schauen und Beobachten und ihnen ein Bild von „sinnvoller Betätigung“ aufgedrängt wird. Kinder dürfen Fehler machen!

Ästhetik und Gestaltung:
Kreativität

Die kreative Persönlichkeit ist sensibel und offen, Bewertungen rücken in den Hintergrund und somit wird größere Toleranz möglich. Mit Kreativität können sich Türen öffnen.
Es ist in den ersten Lebensjahren des Kindes sehr wichtig, dass es genügend Möglichkeiten zur Auslebung seiner Kreativität hat.
Dabei spielt das kreative Gestalten eine wesentliche Rolle. Mit unterschiedlichen Materialien bzw. Farben können Kinder am besten ihre Erfahrungen machen. Sie erkunden dabei die eigenen Wirkungsmöglichkeiten und dazu müssen sie immer wieder Entscheidungen treffen und sogar kleine Probleme lösen:
„Welche Farbe suche ich mir aus?“
„Wie reagieren die Materialien miteinander?“
„Was entsteht beim Mischen der Farben?“
Beim kreativen Gestalten kommt nicht nur die Feinmotorik zum Einsatz,
Kinder entwickeln vielmehr auch die Fähigkeit, Herausforderungen anzunehmen und für Probleme eine Lösung zu suchen. Auch lernen sie dabei, dass ihr Tun nicht wirkungslos ist und auch „sie“ nicht wirkungslos sind. Es entsteht ein Bewusstsein, dass sie nicht alles passiv hinnehmen müssen, sondern ihr Leben und ihre Umgebung durch individuelles, schöpferisches Tun mitkreieren können.
Erleben und Lernen mit allen Sinnen
Die Welt ganzheitlich, mit allen Sinnen zu entdecken, ist eine Grundvoraussetzung für das Hineinwachsen in die Rolle als Frau und Mann, sowie ein wichtiger Grundstock für die Beziehungsfähigkeit. Kinder sollen ihren Emotionen in allen Bereichen des Gruppenalltages Ausdruck verleihen dürfen. Kinder erfahren und spüren Geborgenheit, Vertrauen, Akzeptanz, Sicherheit und die Möglichkeit zum Rückzug.

Bewegung und Gesundheit:
Bewegung

Kinder haben ein natürliches Bedürfnis nach Bewegung. Es ist uns daher ein wichtiges Anliegen, dass sich die Kinder ausreichend bewegen und austoben können. In unserem Garten und im  Bewegungsraum geben wir ihnen dazu die Möglichkeit. Der Bewegungsraum ist von zwei Gruppen aus direkt zugänglich und somit jederzeit nutzbar. Mit Laufrädern und Rutschautos können sie den Bewegungsdrang auch in der Halle abbauen.